Quinoa, Avocado, Chia und Grünkohl: Als „Superfood“ erfahren exotische und altbekannte Zutaten große Aufmerksamkeit. Fremdartige Samen aus Südamerika halten Einzug in deutsche Vorratskammern. Omas Grünkohl wird als „Superfood Cale“ zum Ernährungstrend der Hollywood-Stars. Der Hype um die „super“ Nahrungsmittel ist groß. Wir klären auf, was dahintersteckt und stellen sechs Superfoods vor, die es in sich haben.
Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn „Superfood“ ist kein wissenschaftlich definierter Begriff. Es heißt, Superfood sei besonders gesund und das ist nicht ganz falsch. Trotzdem lohnt es sich, das Thema genauer unter die Lupe zu nehmen.
Natürlich wird bloß durch den Verzehr eines einzelnen Nahrungsmittels aus einer schlechten Ernährungsweise keine gute Ernährungsweise. Trotzdem gilt auch nach streng wissenschaftlichen Kriterien: Viele Superfoods sind besonders reich an gesundheitsförderlichen Nährstoffen. Sie können deshalb einen wertvollen Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten.
Eine gesunde Ernährung basiert auf dem Prinzip der gesunden Vielfalt und Ausgewogenheit. Wer sich vielfältig und ausgewogen ernährt, wird durch den Verzehr von vielen verschiedenen Obst- und Gemüsesorten mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. Trotzdem beinhalten bestimmte Superfoods besonders große Mengen bestimmter Vitamine, Antioxidantien oder anderer gesundheitsförderlicher Nährstoffe.
Ein Beispiel: durch den Verzehr von 100 Gramm Ananas nehmen wir rund 7 Milligramm Vitamin C zu uns. Die gleiche Menge der als „Superfood“ bekannt gewordenen Acerola Kirsche beinhaltet stattliche 1700 Milligramm Vitamin C. Das ist wirklich „super“.
Der Genuss von solchen Nahrungsmitteln, die sich in bestimmten wertvollen Eigenschaften stark vom Durchschnitt unterscheiden, kann einen positiven Einfluss auf den persönlichen Nährwerthaushalt haben. Eine ausgewogene Ernährung wird somit noch reichhaltiger und vielfältiger. Auch in Zeiten, in denen der Körper besonders dringend auf bestimmte Vitamine oder Nährstoffe angewiesen ist und im Rahmen bestimmter Ernährungsweisen und Diäten, lässt sich einer Unterversorgung an bestimmten Nährstoffen genussvoll vorbeugen.
So wird aus dem gesunden Interesse an den Inhaltsstoffen bestimmter Lebensmittel der spannende Versuch, exotische Zutaten mit besonderen Nährwerteigenschaften auszuprobieren und Altbekanntes wiederzuentdecken. Wir finden: so verstanden sind Superfoods vor allem eines – super!
Doch was beutetet das für unsere tägliche Ernährung? Mit welchen Superfoods peppt man seinen Speiseplan und Nährstoffhaushalt genussvoll auf? Hier die Liste unserer sechs Lieblingssuperfoods und ein Blick auf die Nährstoffqualitäten.
Quinoa ist eines der bekanntesten Superfoods überhaupt. In Südamerika wird die Quinoapflanze schon seit Jahrtausenden als Nahrungsmittel genutzt. Erst vor ein paar Jahren wurden vor allem die Samen weltweit als „Superfood“ bekannt. Quinoa und Produkte aus Quinoa findet man inzwischen überall - in Reformhäusern, Bioläden aber auch in Restaurants und herkömmlichen Supermärkten.
Quinoasamen sind reich an hochwertigen Inhaltsstoffen und enthalten im Vergleich zu anderen pflanzlichen Nahrungsmitteln besonders viel Protein. Mit 15 Gramm je 100 Gramm schlägt das Pseudogetreide viele bekannte Getreidesorten.
Darüber hinaus bestehen Proteine aus sogenannten Aminosäuren. Einige dieser lebenswichtigen „essentiellen“ Proteinbausteine kann der Körper nicht selbst produzieren. Sie müssen deshalb über die Nahrung aufgenommen werden. Der Clou: Im Gegensatz zu vielen anderen pflanzlichen Lebensmitteln beinhaltet Quinoa nicht nur einige, sondern jede dieser essentiellen Aminosäuren. Daher versorgen uns Quinoasamen nicht nur mit mehr, sondern auch mit besseren Proteinen als viele andere Getreidesorten. Quinoa ist daher eine besonders gute Eiweißquelle. Und das auch für Menschen, die unter einer Glutenunverträglichkeit leiden. Denn Quinoasamen sind im Gegensatz zu vielen echten Getreidesorten von Natur aus glutenfrei.
Obwohl ihre Beeren „Kirschen“ genannt werden, ist diese Pflanze nicht mit unserer heimischen Kirsche verwandt. Vielmehr entstammt die Acerola Kirsche, auch Ahornkirsche, Barbadoskirsche oder Kirsche der Antillen, den tropischen Regionen der westlichen Hemisphäre. Forscher gehen davon aus, dass sie ihren Ursprung im Süden Mexikos und der Karibik hat.
Aufgrund ihres leicht säuerlichen, interessant herben Geschmacks wird ihr Saft gerne als Beimischung in Fruchtsäften verwendet. Seit einiger Zeit erlangt die tropische Frucht außerdem als Superfood weltweite Berühmtheit.
Der Grund hierfür ist ihr extrem hoher Gehalt an Vitamin C. Fast kein pflanzliches Lebensmittel der Welt beinhaltet mehr Vitamin C als die Acerola Kirsche. Vitamin C spielt vor allem bei der Aufrechterhaltung eines gesunden Immunsystems eine entscheidende Rolle. Die regelmäßige Zufuhr des Vitamins über die Nahrung ist extrem wichtig.
Die großfrüchtige Moosbeere, so ihr deutscher Name, stammt aus Nordamerika und wird bis heute fast ausschließlich dort angebaut und geerntet.
Cranberries werden frisch, gefroren oder in getrockneter Form, beim Backen, in Müslis oder Nussmischungen verwendet. Cranberries sind reich an Vitaminen, Kohlenhydraten und Ballaststoffen. Vor allem hohe Anteile der Vitamine C, E, K sowie der Spurenelemente Mangan und Kupfer machen sie zu einem echten Superfood.
Die Cranberry gehört zur Gattung der Heidelbeeren und ist somit verwandt mit einem weiteren Superfood, das wir unter die Lupe genommen haben: Der europäischen Heidelbeere oder Blaubeere.
Die Heidelbeere, auch bekannt als Blaubeere, ist ein „Superfood“ von Nebenan. Auch in deutschen Wäldern wächst die europäische Heidelbeere. Gerade wilde Heidelbeeren sind äußerst aromatisch. Ihr süßer Geschmack macht sie zu einem exquisiten Snack und zu einer hervorragenden Zutat für Gebäck, Müslis und Desserts.
Heidelbeeren sind ein hervorragender Lieferant von diversen Vitaminen und Antioxidantien. In den kleinen blauen Früchten befinden sich größere Mengen Vitamin K, Vitamin C und Mangan.
Außerdem enthalten die Beeren größere Mengen der sogenannten sekundären Pflanzenstoffe. Forscher sagen vor allem den Anthocyanen, welche für die blaue Farbe der Heidelbeeren verantwortlich sind, besonders gesundheitsfördernde Wirkungen nach. Sie werden unter anderem mit einem reduzierten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebskrankheiten in Verbindung gebracht.
Die Guave ist eine tropische Frucht und stammt aus Mittelamerika. Schon seit vielen Jahren genießt man sie auch hierzulande.
Der aromatische Duft einer reifen Guave und ihr grün-weißliches, je nach Sorte auch rosa Fruchtfleisch machen sie zu einem herrlich exotischen Genuss. Trotzdem ist diese Frucht alles andere als eine Kalorienbombe. Mit nur 34 kcal je 100 Gramm ist die Guave absolut figurfreundlich. Doch das allein macht die Guave noch nicht zum Superfood.
Die kleine Frucht hat mehr zu bieten: Guaven sind extrem reich an Vitamin C, enthalten viele zellschützende Antioxidantien und liefern uns wertvolles Kalium und Ballaststoffe. Sie beinhalten einen wertvollen Nährstoffmix und gelten daher zurecht als exotische Superfrüchte.